Sonntags im Museum – „Willkommen in Löbtau“ bei „Library of exile“

Am letzten Sonntag besuchte eine Gruppe aus Neu-Dresdner*innen und Aktiven von „Willkommen in Löbtau“ die Ausstellung „Library of exile“ im Japanischen Palais. In den beeindruckenden Räumen des teilrenovierten Palais gestaltet sich diese Ausstellung aus vier großflächigen Kunstwerken, die die Teilnehmenden gemeinsam bestaunen und entdecken konnten.

Namensgeber ist die Installation library of exile von Edmund de Waal. In dieser Bibliothek findet man neben den Porzellangefäßen des Künstlers über 2.000 Bücher, die von Autoren und Autorinnen im Exil verfasst wurden. Die Bücher laden explizit zur Nutzung im anschließenden Lesesaal ein, in dem man auch seine eigene Geschichte von Flucht und Migration niederschreiben kann. Aus den darin gesammelten Geschichten möchte Edmund de Waal nach der Ausstellung ein Buch herausgeben.

Weitere Ausstellungsstücke sind ein Tellerservice aus dem Besitz der Familie Klemperer, die in der traditionell japanischen Kintsugi-Technik mit goldenem Lack repariert wurden sowie die Raumskulpturen Corner I und II von Zuzanna Janin. Besonders fasziniert waren alle Teilnehmenden auch von „The Well“ von Mark Justiniani. Das Kunstwerk, welches man auch betreten kann, simuliert mit Spiegeln eine unendliche Reflexion. Optisch an einen Brunnen erinnernd, konnte man allerlei spannende Details, die den Lebenszyklus eines Menschen symbolisieren, entdecken. Zusätzlich zu diesen Kunstwerken sahen wir außerdem das Damaskuszimmer. Dieser syrische Salon aus dem 19. Jahrhundert schlummert schon lange im Depot der SKD, wird gerade restauriert und soll im nächsten Jahr fertig gestellt werden.

Begleitet wurden wir durch zwei sympathische Guides der SKD, die mit ihren Erläuterungen in Deutsch und Arabisch, die Ausstellung für uns lebendig gemacht haben. Der ideale Ort für den gemütlichen Ausklang des Vormittags fand sich im Palais-Café. Bei Kaffee und Kuchen konnten wir unsere Eindrücke besprechen, das Thema der Ausstellung gemeinsam noch einmal vertiefen und persönliche Erfahrungen austauschen.

Wir bedanken uns hiermit herzlich bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden für deren Einladung in diese besondere Ausstellung. Wer „Library of exile“ noch sehen möchte, muss schnell sein, die Ausstellung ist nur noch bis zum 16. Februar offen, aber auf jeden Fall einen Besuch wert.

„Willkommen in Löbtau“ vor dem Besuch der Ausstellung