„Ohne die Freiwilligen können Sie das vergessen!“ – Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zu bürgerschaftlichem Engagement in der Arbeitsmarktintegration

Die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt ist derzeit – und sicherlich auch für die kommenden Jahre – eine der drängendsten Herausforderungen im Kontext von Migration und Integration.

Von den ca. 1,47 Millionen Geflüchteten, die seit 2015 in Deutschland angekommen sind, hat jeder Vierte mittlerweile Arbeit gefunden. Jeder Fünfte ist sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Weitere 100.000 Flüchtlinge werden 2018 voraussichtlich eine Arbeit finden. […] Nichtsdestoweniger sind viele hunderttausend Menschen in der Grundsicherung Hartz IV. Und wenn andere wissenschaftlichen Aussagen stimmen, dass es in der Regel 15 Jahre dauert, bis Flüchtlinge bei der Arbeitsmarktintegration das Niveau anderer Einwanderer erlangen, stehen wir in Deutschland am Anfang einer andauernden und komplexen Phase der Integration.“ (Erler/Prytula/Grotheer 2018: S. 6)

Vor diesem Hintergrund untersuchte die Bertelsmann Stiftung in ihrer Studie, wie eine realistische Perspektive für die Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt aussehen kann. Anhand von fünf lokalen Fallstudien wurden Ansatzpunkte und Handlungsstrategien bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten herausgearbeitet. Ebenso geben die Autoren Handlungsempfehlungen und Ratschläge für kommende Herausforderungen der Arbeitsmarktintegration. Untersucht wurde im Rahmen der lokalen Handlungsstrategien auch das Engagement der AG „Ausbildung und Arbeit“ von Willkommen in Löbtau e.V. Als „Exemplarische Handlungsansätze“ flossen das Patenschafts-Konzept, das professionelle Niveau der Ehrenamtlichen und die Öffentlichkeitsarbeit/Lobbyarbeit als positive Beispiele in die Studie mit ein.

Das Ergebnis der Autoren: freiwilliges Engagement ist eine erfolgsversprechende Ressource zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Diese Ressource darf weder unterschätzt noch vergessen werden, wenn Integration gelingen soll.

Als Verein freuen wir uns über das klar umrissene Ergebnis und die damit einhergehende Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit. Nichtsdestotrotz darf sich die Politik nicht auf den Schultern zahlreicher engagierter Menschen ausruhen, sondern ist am Zug Integrationsleistungen von Geflüchteten zu ermöglich und anzuerkennen.

Die ganze Studie kann hier (https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Studie_ZZ_Arbeitsmarktintegration-von-Gefluechteten_2018.pdf) nachgelesen werden. Die Arbeit der AG Ausbildung und Arbeit wird auf den Seiten 57 und 58 näher beleuchtet.