Long Island Radio berichtet über das Neue Leben Geflüchteter in Dresden

Auf ihrem Pulitzer Traveling Fellowship hat sich die Journalistin Cassandra Basler für das WSHU Long Island Radio mehrere Monate lang in Dresden umgesehen. Sie beschreibt in einem 6-minütigen Radiobeitrag, der am 3.11.17 in USA gesendet wurde, wie unser Nachbarschaftsnetzwerk „Willkommen in Löbtau“ in der Heimatstadt von Pegida Geflüchtete unterstützt, ein neues Leben aufzubauen.

In seiner Dresdner Wohnung bereitet Bassel ein Schälchen Hummus zum Verzehr nach Sonnenuntergang im Ramadan zu. © Cassandra Basler

Dabei begleitete sie auch Bassel, der vor seiner Flucht in Syrien bereits 6 Jahre lang Grundschullehrer war. Sein größter Wunsch ist es, auch hier in Deutschland junge Menschen zu unterrichten. Ohne die Hilfe seines Paten in der AG Arbeit und Ausbildung von Willkommen in Löbtau, Michael Kobel, hätte er wohl kaum herausgefunden, dass es die Möglichkeit eines sofortigen Seiteneinstiegs mit begleitendem Studium gibt. „Das ist unbeschreiblich,“ sagt Bassel, „es ist wie ein Traum für mich.“ Dafür gilt es nun erst einmal, das nötige Deutsch Niveau C1 zu erwerben, woran Bassel unermüdlich arbeitet.

Bassel verfolgt Erklärungen über die verschiedenen deutschen Schulformen im Brückenkurs der EHS für Pädagogen. ©Cassandra Basler

Zur Vorbereitung besuchte er im Sommer 2017 bereits den 4-monatigen Brückenkurs für ausländische Pädagogen an der Evangelischen Hochschule EHS Dresden. Durch thematische Workshops und Exkursionen an Arbeitsorte erweitern die Teilnehmenden ihren Horizont bezüglich eigener beruflicher Perspektiven und erhalten ein fach- und berufsbezogenes Deutschtraining. Auf die Frage der Lehrerin, Frau Sperfeld, was es bedeutet, nun mit Deutsch noch eine zusätzliche Sprache zu lernen, zieht Bassel einen erhellenden Blitz aus den ausgelegten Fotokarten.

Im Interview sagt Michael Kobel: „Meine Hoffnung ist, wenn wir die Geflüchteten ins Arbeitsleben bringen, dann werden auch die Leute von Pegida neben sich jemanden am Arbeitsplatz haben, der aus Syrien, Libyen oder Afghanistan kommt. Sie werden dann im Alltag erfahren, dass die Geflüchteten einfach Menschen sind wie Du und ich, und wir gemeinsame Werte teilen.“