Netzwerk mit Geflüchteten bei „Dresden is(s)t bunt“

Dresden is(s)t bunt. Davon konnte sich jeder am 10. Juni 2015 eindrucksvoll überzeugen. Unter dem gleichnamigen Motto veranstaltete der Verein Dresden – Place to be! e.V. zusammen mit den Initiativen #WOD – Initiative weltoffenes Dresden und Dresden für Alle sowie vielen weiteren Partnern ein gelungenes Fest auf dem Altmarkt. An einer großen Tafel kamen mehrere tausend Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammen, um bei mitgebrachten Speisen und strahlendem Sonnenschein zu feiern und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Auch das Netzwerk „Willkommen in Löbtau“ nahm zusammen mit Geflüchteten aus dem Übergangswohnheim Tharandter Straße 8 an diesem Gastmahl teil. Damit folgten sie einer Einladung der Mitarbeiter des Instituts für Kern- und Teilchenphysik unter der Leitung von Michael Kobel, an ihrem Tisch Platz zu nehmen.

Einige Mitglieder des Netzwerks starteten mit einer kleinen Gruppe Asylsuchender direkt am Wohnheim „T8“, um gemeinsam mit dem Fahrrad ins Stadtzentrum zu fahren. Im Laufe der Veranstaltung kamen dann weitere Geflüchtete und Aktive des Netzwerks dazu. Auch ehemalige „T8“-Bewohner aus Syrien, die zwar mittlerweile dezentral in der Südvorstadt untergebracht sind, aber weiterhin im Kontakt mit dem Netzwerk stehen, waren später mit dabei.

An der gemeinsamen Tafel konnte man es sich bei einem reichhaltigen Angebot selbstgemachter Speisen gut gehen lassen. Mediterraner Nudelsalat, Hummus, Guacamole und Käsespieße standen ebenso zur Auswahl wie Thunfisch-Reis-Salat, frische Erdbeeren und Erdbeer-Sahne-Schnitten. Die lockere Stimmung während des Essens bot eine ausgezeichnete Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Auf Deutsch, Englisch und Französisch wurde sich u.a. über Herkunft, Sprachkenntnisse oder Details zum gemeinschaftlichen Pizzabacken am nächsten Abend ausgetauscht.

Weiterhin nutzten die Netzwerkmitglieder aus unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften, z.B. aus den AGs Sprache/Kochen, Garten sowie Bildung und Jobs, die gemeinsame Mahlzeit, um sich gegenseitig über den aktuellen Stand ihrer Projekte zu informieren. Aber auch sehr ernste Themen waren Inhalt der Gespräche. Einer der Geflüchteten hatte gerade den Ablehnungsbescheid für seinen Asylantrag bekommen und suchte nun dringend Rat. Ein Mitglied des Netzwerks organisierte daraufhin umgehend einen gemeinsamen Besuch einer Rechtsberatung und versucht nun zusammen mit anderen Aktiven durch intensive Unterstützung des Asylsuchenden die drohende Abschiebung doch noch abzuwenden.

Nachfolgend gibt es ein paar Eindrücke von der gemeinsamen Tafel und dem bunten Treiben auf dem Altmarkt, bei dem nicht nur gegessen, geredet und gelacht sondern auch getrommelt, musiziert und getanzt wurde.