Tag der offenen Tür in der Asylunterkunft „T8“: Willkommen in Löbtau zieht durchwachsenes Fazit

Pressemitteilung

Am 30.01. veranstaltete das Sozialamt in der neuen Asylunterkunft auf der Tharandter Straße 8 einen Tag der offenen Tür. Dieser fand unter großem medialem Interesse von regionalen und bundesweiten Medien statt, die sich um 11 Uhr zu einer Pressekonferenz einfanden. Über den Tag verteilt besuchten ca. 500 BürgerInnen das Heim. Für Fragen dieser BürgerInnen zur Asylthematik standen u.a. VertreterInnen des Netzwerkes zur Verfügung.

Bei den BesucherInnen bestand hoher Mitteilungsbedarf. Neben Diskussionen zwischen Ihnen und mit VertreterInnen des Netzwerks konnten sie ihre Eindrücke auf Zetteln notieren, die das Netzwerk ausgab. Einige BesucherInnen empfanden das Heim und die Einrichtung als zu luxuriös: „Ich wohne nicht so gut wie die und finde keine bessere Wohnung.“ Wieder andere Bürger bemängelten die beengten räumlichen Verhältnisse: „Gemeinschaftsräume fehlen. Sollen die BewohnerInnen alle auf ihrem Bett sitzen?“ Von hohem Interesse war für die BesucherInnen auch die Anzahl, Geschlecht und Nationalität der geflüchteten Personen. Die Leiterin des zuständigen Sozialamts Dr. Susanne Cordts bestätigte heute, dass nach und nach 40 junge Männer aus Somalia, Eritrea, Libyen und Tunesien in der Tharandter Straße eine Unterkunft finden werden. Dabei werden die Asylsuchenden in Wohneinheiten von neun Personen mit jeweils drei Betten pro Zimmer untergebracht.

Das Netzwerk „Willkommen in Löbtau“ zieht zu der sanierten und neu eingerichteten Unterkunft ein durchwachsenes Fazit: „Ohne Privatsphäre und Gemeinschaftsräume sind die Startbedingungen nicht optimal. Das Sozialamt muss an dieser Stelle andere Angebote im Stadtteil schaffen, beispielsweise ein Begegnungszentrum.“, so Frederik Kuschewski, ein Sprecher des Netzwerks. Der Tag der offenen Tür wird ebenfalls durchwachsen bewertet. „Es war richtig, dass das Sozialamt mit diesem Tag eine Informations- und Kommunikationsplattform geboten hat. Vor Ort waren viele BürgerInnen, die sich für Geflüchtete engagieren wollen und teilweise sehr kontrovers mit SkeptikerInnen diskutierten.“, so Frederik Kuschewski weiter. Leider wurden von diesen KritikernInnen immer wieder Ressentiments gegenüber Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund bedient, weshalb die Anwesentheit des Netzwerkes besonders wichtig war. Vorurteilen wurde mit Fakten begegnet. In vielen Diskussionen zeigte sich jedoch, wie viel Arbeit noch vor der Initiative liegt.

BürgerInnen, die sich im Stadtteil für Geflüchtete engagieren möchten, sind herzlich zu dem nächsten Netzwerktreffen am 18.02., 19 Uhr, Hoffnungskirche, Clara-Zetkin-Straße 30, eingeladen.

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