Fachtag Asyl und Arbeit: Zusammenarbeit gegen die Informationskrise

Rund 60 Teilnehmer/innen folgten am 6.10.2018 der Einladung des Bürgerbüros Dr. Eva Maria Stange und der AG Ausbildung und Arbeit des Netzwerks „Willkommen in Löbtau e.V.“ in den Gemeindesaal der Hoffnungskirche in Dresden-Löbtau.

„Wir haben keine Flüchtlingskrise, wir haben eine Informationskrise“ konstatiert Michael Kobel, Leiter der AG Ausbildung und Arbeit, gleich zu Beginn der Veranstaltung und zeigt damit die Zielsetzung des Fachtags auf.

Am Vormittag standen Berichte von ehrenamtlichen Helfern, Firmen und Geflüchteten mit positiven und negativen Erfahrungen in der Arbeitsmarktintegration auf dem Programm. Positiv wurde das ehren- und hauptamtliche Engagement hervorgehoben. Kritisch wurden Probleme bei den Sprachkursen, der berufsbegleitenden Weiterbildung von Geflüchteten, die bereits Arbeitserfahrung mitbringen, sowie der Umsetzung der Ausbildungsduldung gesehen. Darauf aufbauend fanden am Nachmittag drei Workshops zu diesen Themen statt, bei denen hochrangige Vertreter des BAMF, des Sächsischen Innenministeriums, der Stadt Dresden und des Jobcenters zu den vorgebrachten Problemen Stellung nahmen und den Teilnehmern „kleine Brücken“ vorschlugen, die schon jetzt begehbar wären, ohne auf zukünftige Gesetzesvorhaben auf Bundes-oder Landesebene zu warten. Darüber hinaus war das gegenseitige Kennenlernen ein wichtiger Baustein zur weiteren Zusammenarbeit.

Ein Höhepunkt war der Bericht von Yazan Alkhalil, der im Sommer 2015 nach Sachsen kam und nun als approbierter Apotheker arbeitet. In perfektem Deutsch schilderte er wie er noch ab und zu mit der Alltagssprache kämpft („Haben Sie etwas gegen Kater?“). An seinem Beispiel sieht man: Wo ein Wille ist, da ist ein Weg in die gelungene Integration.

Die Ergebnisse der Workshops des Fachtags werden in den nächsten Wochen auf https://indico.cern.ch/e/asylundarbeit dokumentiert.