Von Aleppo nach Gorbitz – ein Erfahrungsbericht

Eine Veranstaltung im Quilombo-“Eine Welt“-Verein und Laden im Rahmen der Interkulturellen Tage

Am 02.10.15 feierte der Verein Quilombo „Eine Welt“ e.V. seinen 25. Geburtstag. Aus diesem Anlass fand sich der Verien mit Freunden, Unterstützern seiner Arbeit und Interessierten im Löbtauer Weltladen zusammen.

Thema des Abends war Flucht aus Kriegsgebieten und die Gewährung von Schutz in Deutschland. Musaab, ein 28-jähriger Syrer, der seit ca. neun Monaten in Dresden-Gorbitz wohnt, berichtete anschaulich über sein Leben in Aleppo, wo er Wirtschaft studiert hat, über seine Familie und über die Gründe, die ihn zur Flucht bewegten. Wie alle jungen Männer unter 36 Jahren sollte er zum Zwangsdienst in der regierungstreue Armee von Machthaber Baschar al-Assad eingezogen werden.

Sein Fluchtweg führte ihn über die Türkei, wo er etwa ein Jahr lang ohne Aussicht auf einen Aufenthaltstitel schwer arbeitete, weiter über Griechenland und Italien nach Deutschland. Auch er saß in einem Schlauchboot, das zu sinken drohte, und wurde zum Glück gerettet. Um nach Deutschland zu kommen, musste er viel Geld bezahlen. Von München aus gelangte er über Dortmund und Chemnitz schließlich nach Dresden. Derzeit ist er mit sieben weiteren Syrern in einer Wohnung in Gorbitz untergebracht.

Genehmigt ist sein Asylantrag bis heute nicht, einen offiziellen Deutschkurs durfte er deshalb auch noch nicht belegen. Seine ausgezeichneten Deutschkenntnisse hat er sich selbst angeeignet, erste Hilfe beim Zurechtfinden in Dresden erhielt er vom Gorbitzer Netzwerk. Inzwischen hat er eine Zusage, dass er hier weiter studieren darf, und belegt einen speziellen Deutsch-Vorbereitungskurs.

Es gab eine angeregte Diskussion, u.a. auch darüber, wie Syrien eines Tages wieder aufgebaut werden solle. Musaab möchte, wie die meisten Geflüchteten, eines Tages in seine Heimat zurück. Frieden in Syrien wäre die Voraussetzung … .

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